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Ärztliche Diagnosestellung

Kopflausbefall äußert sich durch spezifische Symptome, meist stark juckende Papeln, Erytheme und Quaddeln, die 24 bis 48 Stunden nach dem Befall auftreten können. Durch Kratzen kann es zu Exkoriationen und in der Folge zu bakteriellen Infektionen mit Lymphknotenvergrößerungen kommen, in seltenen Fällen zu Ulzerationen. Permanentes Kratzen führt zur Ausprägung eines chronischen Ekzems („Läuseekzem“).

Behandlungsbedürftig ist der Befall nach einer Empfehlung des Robert-Koch-Instituts sowie der American Academy of Pediatrics, sobald Läuse, Larven oder weniger als 1 cm von der Kopfhaut entfernte Nissen festgestellt werden.

Die ärztliche Diagnose erfolgt zunächst durch „feuchtes Auskämmen“. Da sich der Befall meist auf wenige Läuse pro Kopf beschränkt, lassen sich am besten die Nissen nachweisen. Ein Läuseweibchen legt etwa 100 Eier. Sie sind gräulich-braun und befinden sich dicht an der Kopfhaut am Haaransatz. Nach etwa neun Tagen schlüpfen aus den Nissen die Larven. Da Kinderhaare ca. 1 cm pro Monat wachsen, sind Nissen, die sich entsprechend oder noch weiter vom Haaransatz entfernt befinden, bereits mehrere Wochen alt und daher leer und ungefährlich. Leere Nissen erkennt man außerdem durch ihre weißliche Farbe. Larven durchlaufen drei Entwicklungsstadien (Häutungen) und sind in dieser Zeit zwischen 1 und 2 mm groß. Adulte Kopfläuse erreichen dagegen je nach Geschlecht eine Größe von etwa 3 mm.

Nisse (0,8x0,3 mm)
1. Larvenstadium (0,8-1,0 mm)
2. Larvenstadium (1,5-1,8 mm)
3. Larvenstadium (2,0-2,2 mm)
Adulte Kopflaus,
Weibchen (2,6-3,1 mm)
Adulte Kopflaus,
Männchen (2,4-2,6 mm)

Die rein visuelle Inspektion mit einer Lupe ist nach neueren Erkenntnissen um den Faktor 2 bis 3 weniger sensitiv als die heute empfohlene komplementäre Methode des "feuchten Auskämmens". Bei dieser Methode sollen die Haare mit Wasser und einer Haarpflegespülung angefeuchtet und anschließend mit einem speziellen Kamm (Zinkenabstand maximal 0,2 mm) systematisch Strähne für Strähne ausgekämmt werden. Der Kamm ist dabei fest von der Kopfhaut aus bis zu den Haarspitzen herunterzuziehen. Es wird empfohlen, den Kamm nach jedem Kämmen auf einem hellen Handtuch abzustreifen und sorgfältig auf Läuse zu untersuchen.

Bei ärztlichem Nissen-Befund ist es wichtig, leicht entfernbare Schuppen sowie Reste von Haar-Kosmetika differenzialdiagnostisch auszuschließen; gleiches gilt für dermatologische, nicht-parasitäre Infektionen bei der Befundung typischer Symptome wie Papeln, Exkoriationen und Ekzeme.

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